•Gedankenvolles Wort•
•Öl auf Leinwand•
•60x50 cm•
2024•
Der Gedanke befindet sich in Mitten des Wortes. Der Gedanke ist das Herz des Wortes und dessen
lebensverursachende Bewegung. Das Herz ist genauso aus dem Blutkreislauf geworden, wie das Wort aus dem Gedanken geworden ist. Das Wort ist Klang gewordener Rhythmus.
Es kann sein, das wir den Gedanken, der in dem Wort pulst, nicht erkennen, Es kann erscheinen, wie eine Verpackung ohne Inhalt. Doch das einem Wort wirklich kein Gedanke zu Grunde liegt, in
einem Wort tatsächlich kein Gedanke enthalten ist, das kann nicht sein.
In der Zustandsform eines Stoffes liegt dessen gestalterische Kraft. H2O kann ein Frühstücksei zum kochen bringen, es löscht den Durst von Lebewesen, es kommt gefroren als Eis vor.
Der Mensch ist gleich so zwischen mehreren Zustandsformen wie aufgespannt, seine Wirkungsweisen sind nach dieser gestalterischen Kraft, die mit seiner Zustandsform zusammenhängen, mannigfaltig.
Beachte wohl, wenn das üble Wetter mit dem guten zusammenfällt, der Regen mit dem Sonnenschein, dann lass deine Augen los in der Landschaft, los in den Himmel und suche einen Regenbogen. Und wenn du einen siehst, bitte ihn, das deine vergessenen Erinnerungen in dir wieder lebendig werden mögen.
Beachte wohl, das die Bedeutung des Regenbogens auch dann unabänderlich ist, wenn die Anstalt gemacht wird, dieses Wort neu zu prägen.
Der Geist und die Seele sind Tatsachen. Sind genauso Tatsachen, wie ein Organ von dir, die Leber meinetwegen. Die wenigsten von uns haben ihre Leber je selbst gesehen, und dennoch sind wir frei von Zweifel, das in uns eine Leber ist. Wieso sind wir da so sicher? Und bitte: Wenden wir doch diese Sicherheit auf geistige und seelische Gebiete an.
Ostern und Weihnachten. Geboren worden bist du mit Sinnesorganen die dich in eine, mit dir agierende, sinnliche Welt hinein stellen. Der Mensch erlebt sich eingeschlossen zwischen Geburt und Tod. Nun, dann ist da diese sinnliche Welt, die den Anschein erweckt, eine eigene Sprache zu sprechen, die sie dir zuträgt.
Sie trägt Übersinnliches ins Sinnliche. Wir hören: in unserer Welt ist
ein Klang, in diesem Klang ist eine Kraft, diese Kraft vermag es, das zu bewegen, was zwischen Geburt und Tod eingeschlossen ist. Sie ist das Ewige.
Den Schlaf wussten die Griechen als den Zwillingsbruder des Todes, Heute nennen wir den Schlaf den kleinen Bruder des Todes. Durch die einste Zwillingsbruderschaft mit dem Schlaf, den jeder Mensch täglich erlebt, waren beide, Tod und Schlaf, dem Menschen näher gestellt als heute. Knapp hinter dem Auferstehungsgedanken rollt so der Tod in des Bewusstseins Ferne. Die
Auferstehung ist uns etwas Fremdes geworden. Tragisch, dass wir uns deshalb in ein Leben
zwischen Geburt und Tod einschliessen.
Kein Mensch käme durch die Ansicht aller gemischten Farben, die für ein Bild benötigt werden,
auf die Erscheinung des fertig gemalten Bildes. Kein Mensch würde meinen, die gemischten
Farben seien bereits schon das Werk, Obwohl das Bild aus diesen gemischten Farben entsteht,
sehen wir ein, das ein Werk aus stofflichen Anteilen gemacht ist, und aus einer gedankenvollen
Absicht, Es ist die Absicht, Ielche die Stofflichkeit in Bewegung versetzt.
Dem, der nach der Einheit sehnt, dem, der die Absicht sucht, dem treten Einzelheiten Stück für
Stück vor Augen. Dann macht der Mensch etwas, weil er nicht anders kann, da er versucht zu
verstehen. Er verbindet seine
Teile, seine Fragmente mit fremden Mitteln.
Der Kalk ist das gestorbenste im Menschen.
Was bei der Muschel außen sich befindet, ist beim Menschen innen als sein Knochengerüst. Das Tote ist eine Absonderung des Lebendigen. Es ist unter Außerachtlassung des Todes kein Gelangen zu einem Verständnis des Lebens möglich.
Der Mensch hat über den Schlaf, bis auf gelegentliche Traumerinnerung keine Kenntnisse. Er legt sich ins Bett und ist im allgemeinen in einer Bewusstlosigkeit. Dieses Vergessen wirkt auf ihn wie eine Erholung. Ohne ausreichend über den Schlaf zu wissen und in Leugnung des Geistes und der Seele nimmt er den Begriff des Schlafs her, um den Tod zu beschreiben, und verhält sich bei dieser Aussage so, als würde ihm diese gehaltvoll oder zumindest genüglich sein.
Der Schlaf sei der kleine Bruder des Todes. Sagt man.
Leugnet der Mensch das geistig- seelische kann er sich weder über den Schlaf noch über dessen grossen Bruder eine Vorstellung machen.
3500g ist ein durchschnittliches Geburtsgewicht beim Menschen. Mit dieser Masse wird der Mensch hineingestellt ins Leben, Luft Atmend. Wieder etwa 3500g bleiben von einem menschlichen Gewicht übrig; wenn des Menschen Knochen nach seinem Tod verbrannt werden.
Die Wissenschaft meint, Leben sei zufällig entstanden. Das versteht sich so, als das einst Leben entstanden ist, aus einer Art Un- Leben. Aus Totem ist durch den Faktor von Jahrmillionen dann Lebendiges heraus gekommen.
Viel wahrscheinlicher als dieses, scheint die Umkehrung davon:
Der Tod ging aus dem Leben hervor.
Das Lebendige machte das Tote erst möglich.
sollte man nicht. Lebe nicht in der Zukunft, sagen sie, auch das nicht. Verwirrend. Lebt der Mensch
nicht auch im ewigen, so lebt er gar nicht. Lebe im Ewigen| Bring vom Ewigen etwas ins Zeitliche
herein.
Ein Stapel Fotos, Bilder aus der Vergangenheit, verwandelt in abstrakte, farbige Ecken. Hoch,
körperhaft aber flach. Sprechend, aber nichts sagend Verwirrend, was ist zu erkennen? Erlebnisse
zu haben und in sich zu sammeln, das sind noch keine Erfahrungen. Um Erfahrungen machen zu
können, wird es nötig sein, an unser tätig werden eine Aufforderung zu stellen, eine innere
Tätigkeit in Bewegung zu setzen. Das Leben ist keine reine Aufforderung an unsere Lust.
Eine Wanze ist in einer Mischung nasser Ölfarbe kleben geblieben. Farben sind untereinander
mischbar, die Wirkungen, in die der Mensch eingebettet ist, sind nur, das zeitliche Geschehen
zeigt das ganz anschaulich, zum Preis einer großen Orientierungslosigkeit miteinander
venoischbar. Das Böse ist nicht das Gute, der Hass nicht die Liebe und der Tod ist nicht das Leben.
Was du zu hören glaubst, nimmt viel mehr den Platz des Hörens ein, als das es Hören wäre. Öffne deine Ohren, nicht deine Nervenendigungen. Letztere sagen dir, ob ein Tog behaglich ist für dich, oder unbehaglich. Doch das sagt nichts über den Ton selbst aus. Erfahre, wie ein Ton ist. Störe und unterbrich ihn nicht. Erkundige dich nach ihm und verfälsche ihn nicht durch deinen eigenen.
Der Mensch sieht, was sich vom anderen in ihm selbst spiegelt. Er sieht auch, das der andere, wie
er selbst, eine Projektionsfläche ist, von Wirkungen aus Welten, in die er eingewoben ist. Er kann
schauen und fragen ,Was wirft sich in den anderen hinein und was wird in mich hineingeworfen?"
Das verdoppelt die Ansicht und die Möglichkeit etwas über uns in Erfahrung zu bringen.
•Bildbeschreibung folgt•
Der Mensch verbraucht Energie in Trieben, Lüsten, Leidenschaften, er verbraucht Energie in Emotionen und in Selbstkritik.
Energie kann man kanalisieren. Man kann sich erforschen, und ist äußerst ratsam dies zu tun: man kann sich fragen: Aha, nun werde ich von diesem oder jenem Triebhaften angezogen, es zieht mich hin, darin aufzugehen, mir kurzweilige Erleichterung zu verschaffen, wieso ist dies so? Und: nützt dieses oder jenes dem lebendigen Leben, ja oder nein?
Zwischen Tapete und einer Keramik- Ablage ist eine Haarnadel gefunden worden. Sehr oft füllt etwas einen Platz aus, von dem man meint, das es ihn gar nicht gibt.
•Bildbeschreibung folgt•
Der Erwachsene denkt über die in ihm erstorbene Lebensfreude nach, über die Lebensfreude die er als Kind hatte. Er hat keine Vorstellung von der Art des Herauslebens, durch die er gegangen ist. Er kann sich seine toten Gedanken wie einen Nagel in die Wand schlagen, einen vorbereitende Hängevorrichtung für ein tiefes schmerzliches Gefühl in der Gestalt eines Bildes. Eine Erinnerung an ein fremdgewordenes Wesen, das er einst war.
Fragen wir uns: Was würde dem Bewusstsein des Kindes widerfahren, wenn es von heute auf morgen in das getrennte und trennende, verwesende Denken eines Erwachsenen hineingesetzt würde, in all die Lügen und Verleumdungen, in all den Hass. Es würde meiner Ansicht nach augenblicklich sterben.
Es ist das Prinzip des Frosches, dessen Wasser ganz langsam, fast unbemerkt erhitzt wird. Doch der Mensch ist kein Frosch.
•Verkauft•
.
Die Dinge des Gebrauchs nützten nur in ihrer Vollständigkeit. Ein Gummihandschuh mit abgeschnittenen Fingern ist nicht, rein materialistisch gesehen, nurmehr 60 % Handschuh statt 100% Handschuh. Er ist gar kein Handschuh mehr. Jener ist in seiner Unversehrtheit vollständig und nur in dieser.
Ein Zündholz, welches so dicht hinter dem Schwefelkopf abgebrochen ist, wie jenes, das kann man nicht mehr halten und wenn man es nicht halten kann, ist es unentzündbar.
Wie sieht es mit der menschlichen Unversehrtheit aus, seine Aufgabe zu erfüllen?
•Verkauft•
Schenke deine Worte den Dingen, die stumm sind. Damit diese stummen Dinge durch dich sprechen können. Die Dinge sind gar nicht eine Aufforderung an deine Lust, sondern mehr eine Aufforderung an deine Tätigkeit.
Beschichten wir die Erscheinung unserer Persönlichkeit aus dem Inneren heraus, oder von außen?
Ein Kind lernt lesen. Eine Welt beginnt sich zu öffnen. Was man vorher nur von aussen in der Lage war, zu beschreiben, die Form der Buchstaben, die Geradeheit, Kurven, sich wiederholendes, eine Logik usw. geht nun, wie Türen und Fenster auf, in alle Himmelsrichtungen.
Erinnern wir uns, wie es für uns gewesen ist, lesen zu lernen. Denn: Ein weiteres Mal, in andere Form stehen wir in der Pflicht der Aneignung einer vergleichbaren Kenntnis. Wir können diese Kenntnis als Voraussetzung ansehen. Etwas lernen zu wollen, was wir noch nicht können, das sollte das menschliche Bestreben sein.
Da putzt sich der Mensch am Abend seine Zähne und legt sich ins Bett, Bewusstlosigkeit
überspannt ihn unter des Himmels Sterne. Wo ist der Mensch wahrend dieser Zeit und was macht
er? Was macht die Nacht mit ihm? Morgens steht er von neuem wieder auf, geht in sein
Badezimmer und putzt sich die Zähne. Weshalb ist ein Traum so fluide und hat die Neigung sich zu
verflüchtigen? Weil er unbedeutend ist oder weil er bedeutend ist? Solange ich keine Beweise für
(die) Bedeutungslosigkeit (der Träume) habe, bin ich verpflichtet, von einer Bedeutsamkeit
auszugehen.
Es bedarf einiger Sätze um Brücken zu bilden ins Verständnis hinein:
Gearbeitet wird in diesem Bild an einem, an der Staffelei stehendem Gemälde. Es zeigt oben ein Zündholz und unten einen Stein. Davor, in der rechten Bildhälfte auf dem Tisch steht eine nicht angezundene Kerze nebst einem Schädel.
Das Zündholz bezieht sich auf die Kerze. Mit einem Zündholz eine Kerze zu entzünden ist wohl der würdigste und wesentlichste Zweck dieses Gegenstands.
Der Stein bezieht sich auf den Schädel. Ein Leichnam aus Kalk. Wir hinterlassen etwas hier, wenn wir gehen. Materiell und immateriell. Was hinterlassen wir? Lass uns suchen nach dem würdigsten Aufgaben in unserem Leben: die Meinung ist von der Wahrheit zu scheiden und das Wesentliche vom Unwesentlichen.
Am Boden hinten in der Mitte lehnt ein Bild. Es zeigt einen Bildausschnitt von einem Kreuzigungsgemälde. Zu sehen ist der rechte Schächer des Christus.
Ja, das Geben ist eine Verantwortung des Menschen. Das Nehmen ist genau so eine Verantwortung. Es ist in gemeinter Art eine Voraussetzung des Gebens. Denn: Es kann nur das rauskommen was hineingegeben wird und geworden ist.
Kogler Lisa
Untere Marktstraße 43/101
4822 Bad Goisern
0660 6217 476
l_is_a@gmx.at